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Proteste gegen Bundeswehrwerbung auf der Abiturientenmesse in Poing

 
     
 

Am 20 und 21. November 2009 findet im Océ EventCenter die vierte Münchener Abiturientenmesse EINSTIEG Abi statt (http://www.einstieg.com/events/einstieg-abi-messen/muenchen/) . Dort können sich Schüler, Eltern und Lehrer von Hochschulen, Unternehmen, Anbietern schulischer Ausbildungsgänge, Sprachreiseveranstaltern und allgemein informierenden Institutionen beraten lassen.
Neben 200 weiteren Ausstellern wird auch das Zentrum für Nachwuchsgewinnung Süd der Bundeswehr mit einem Stand vertreten sein. Nach unserer Meinung hat die Bundeswehr auf einer Informationsveranstaltung für Schulabgänger nichts zu suchen.
Gerade Berufssoldaten bzw. -offiziere müssen damit rechnen, in Zukunft bei umstrittenen Auslandseinsätzen bzw. zu deren Unterstützung eingesetzt zu werden. Das betrifft gegenwärtig vor allem den Einsatz in Afghanistan. Unabhängig von dessen völkerrechtlicher Bewertung wird dort auch die Bundeswehr immer stärker als Besatzungsarmee empfunden und entsprechend behandelt. Selbst wenn die Soldaten diesen Einsatz ohne körperliche Schäden überstehen, so bleiben sie durch die Erlebnisse, Tod oder Verwundung ihrer Kameraden mit anzusehen oder auch selbst Zivilisten getötet zu haben, oft für den Rest ihres Lebens traumatisiert (s. die beiden Artikel aus der Süddeutschen Zeitung im Anhang). Aus den USA sind Probleme mit dem Posttraumatischen Belastungssyndrom seit dem Vietnam-Krieg bekannt, die Zahl der Betroffenen steigt nun auch in Deutschland. Und die Sicherheit Deutschlands wird am Hindukusch eher gefährdet als verteidigt. Erfolgreiche Aufbauhilfe kann nur von hierfür ausgebildeten und von der Bevölkerung akzeptierten Hilfsorganisationen geleistet werden.
Auch bei eindeutig völkerrechtswidrigen Einsätzen wie dem Irak-Krieg (alle vorgebrachten Begründungen haben sich inzwischen als Lügen erwiesen) ist die Bundeswehr zumindest indirekt beteiligt. Nach Einschätzung von Rechtsexperten der Bundeswehr kann diese insbesondere aufgrund der aktiven Unterstützung der Aufmarschbemühungen der USA und ihrer Verbündeten und der Erlaubnis für diese, die Militärflugplätze in Deutschland für den Aufmarsch und die Versorgung sowie die Durchführung der Kampfeinsätze als Landebasen zu nutzen, sowie aufgrund der Nicht-Inhaftierung zurückkehrender Soldaten der Verbündeten, die sich aktiv an Kampfhandlungen beteiligt hatten, aus völkerrechtlicher Sicht als Partei des Konflikts betrachtet werden. Vor allem ermöglichte sie es den US-Streitkräften, sich auf ihren Auftrag im Irak zu konzentrieren.
Eine Verweigerung der Teilnahme bzw. Unterstützung von Auslandseinsätzen ist zwar theoretisch möglich, kann aber langjährige Gerichtsverfahren durch mehrere Instanzen erfordern und hat in jedem Fall das Ende der Karriere zur Folge.
Auf der Abiturientenmesse soll den Jugendlichen die Zukunft geöffnet und nicht beendet werden! Deshalb bitten wir Sie, sich an die Veranstalter zu wenden, dass Werbung für die Bundeswehr in Poing nicht erwünscht ist und die Bundeswehr bitte von dieser Veranstaltung ausgeladen werden soll. Die Adresse der Veranstalter ist:
EINSTIEG GmbH
Karriereberatung
Venloer Straße 241
50823 Köln
messe@einstieg.com

Bericht der Ebersberger Süddeutschen Zeitung vom 03.09.2009 darüber:



 
 
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